Frühkindliche Reflexe


Frühkindliche Reflexe sind automatische, unwillkürliche Bewegungsreaktionen, die bei Neugeborenen auftreten und im Laufe der kindlichen Entwicklung normalerweise integriert oder "überlagert" werden. Hier sind einige der wichtigsten frühkindlichen Reflexe und zusätzlich eine Problematik, die bei persisierendem (bestehen bleiben) Reflex auftreten kann.



1. Furcht-Lähmungs-Reflex 

  • Nutzen: Schutzreaktion bei extremer Angst, führt zu kurzzeitiger Erstarrung.
  • Negative Auswirkung: Übermäßige Schüchternheit, Angststörungen, Probleme bei Stressbewältigung und sozialen Interaktionen.


2. Moro-Reflex (Schreckreflex) 

  • Nutzen: Schutzreaktion auf plötzliche Reize, hilft dem Säugling, auf Gefahr zu reagieren.
  • Negative Auswirkung: Übermäßige Schreckhaftigkeit, Angst und Konzentrationsprobleme.


3. Landau Reflex 

  • Nutzen: Fördert die Entwicklung der Rückenstreckung und der Kopfkontrolle, indem der Säugling beim Anheben des Körpers in Bauchlage den Kopf hebt und die Beine streckt.
  • Negative Auswirkung: Kann zu Problemen bei der Körperhaltung und Koordination führen.


4. Tonischer Labyrinth Reflex  (TLR)

  • Nutzen: Hilft bei der Entwicklung des Gleichgewichts und der Körperhaltung.
  • Negative Auswirkung: Beeinträchtigung des Gleichgewichts, der Körperhaltung und Schwierigkeiten beim Sport oder Sitzen.

 

5. Amphibien Reflex  

  • Nutzen: Fördert die frühe Entwicklung der Bewegungskoordination
  • Negative Auswirkung: Verzögerung der Entwicklung: Schwierigkeiten beim Erlernen komplexer motorischer Fähigkeiten wie Krabbeln oder Laufen.


6. Symmetrisch-tonischer Nackenreflex (STNR)

  • Nutzen: Hilft beim Übergang vom Krabbeln zum Sitzen und bei der Trennung von Arm- und Beinbewegungen.
  • Negative Auswirkung: Probleme mit der Körperhaltung und Koordination, Schwierigkeiten beim Klettern und Fokussieren.


7. Asymmetrisch-tonischer Nackenreflex (ATNR)

  • Nutzen: Unterstützt die Hand-Auge-Koordination und das Überkreuzen der Körpermitte.
  • Negative Auswirkung: Schwierigkeiten bei der Hand-Auge-Koordination, Probleme beim Schreiben und beim Überkreuzen der Mittellinie.


8. Spinaler Galant Reflex 

  • Nutzen: Unterstützt die Geburt durch die seitliche Krümmung des Körpers bei Berührung des Rückens.
  • Negative Auswirkung: Kann zu Unruhe, Konzentrationsproblemen und Bettnässen führen.


9. Saugreflex 

  • Nutzen: Ermöglicht effektives Saugen und Trinken.
  • Negative Auswirkung: Fortgesetztes Daumenlutschen, Sprachstörungen, Zahnfehlstellungen.


10. Palmar Reflex (Greifreflex Hand)

  • Nutzen: Fördert die Bindung und frühe Greifmotorik.
  • Negative Auswirkung: Beeinträchtigung der Feinmotorik, Schwierigkeiten beim Schreiben und anderen Handaktivitäten.


11. Plantar Reflex (Greifreflex Fuß)

  • Nutzen: Schutz und Entwicklung
  • Negative Auswirkungen: Störungen der motorischen Entwicklung


12. Babinski Reflex

  • Nutzen: Normaler neurologischer Reflex, der bei Berührung der Fußsohle eine Reaktion zeigt.
  • Negative Auswirkung: Schwierigkeiten beim Gehen und Gleichgewicht.